Klosterkirche Guben
Die Klosterkirche ist der größte sakrale Raum der Gemeinde. Diese Kirche in Guben ist kein berühmter Dom, der in jedem Kirchenführer zu finden ist. Dennoch lohnt ein Besuch! Sie verdankt ihren Namen einem Benediktinerinnen-Kloster, welches wohl durch Kaiser Barbarossa Ende des 12.Jahrhunderts gegründet wurde. Dieses Kloster wurde nach der Reformation aufgehoben. Die verödeten Klostergebäude wurden schon 1562, zu Lebzeiten der letzten Äbtissin, anderen Zwecken zugeführt.An dieser Stelle steht nun schon die dritte Kirche. Die erste wurde 1429 durch die Hussiten zerstört, die zweite wurde 1860 wegen Baufälligkeit abgerissen.
Nach Plänen des Baumeisters K.A. Flaminius errichtete man am gleichen Ort, diesmal von Süden nach Norden gerichtet, eine neugotische Kirche, die 1862 eingeweiht wurde. Die Zerstörung der Stadt 1945 hat sie wie durch ein Wunder überstanden und ist nun, nach jahrelanger Restaurierung, ein Schmuckstück in der Stadt.
Ein schönes Sichtmauerwerk aus noch handgefertigten Ziegeln charakterisiert den gut proportionierten Außenbau. Die Turmuhr stammt aus der Groß Lieskauer Kirche und wurde 1980 eingebaut.
Das Innere wird durch die Holzkonstruktion bestimmt, in der Emporen, Kirchendecke und Dachstuhl miteinander verbunden sind. Die Handwerker haben vor 140 Jahren trotz auch damals knapper Mittel Meisterhaftes geschaffen.
Das den ganzen Bau belebende Element sind die Glasfenster, welche 1998/99 nach Entwürfen des Berliner Künstlers H. Warme eingebaut wurden. Die in Form und Farbe modernen Kompositionen der 33 Fenster haben in ihrer Aussage viel mit Guben zu tun.
Dies kann sich der interessierte Besucher in einer Führung näher erläutern lassen oder selbst entdecken.
Dietlinde Schulz