Der Kunst- und Kulturbeirat der Stadt Guben hat sich in seiner Arbeit der Sonnenuhr vor der ehem. Copernicus-Oberschule gewidmet. Bereits im Jahr 2015 befasste sich das Gremium mit der Sonnenuhr, nachdem der ehem. Astronomie-Lehrer Adolf Branke über die Fehler und Mängel an dem Kunstwerk berichtete. Damals zweifelte der Beirat in mehrheitlicher Meinung die Einstufung der Sonnenuhr als Kunstwerk deutlich an.

Die Sonnenuhr in der Goethestr. ist eine Arbeit des Künstlers Dieter Dressler, welche 1973 entstand. Sie bildete ein sinnbildliches Ensemble mit der ehem. Copernicus-Oberschule, welche sich im Hintergrund der Sonnenuhr befand. Dieter Dressler entwarf die Sonnenuhr, jedoch war er an der Ausführung selbst nicht beteiligt. Die Sonnenuhr besteht aus vielen zahlreichen glasierten sowie unglasierten Keramik- und Natursteinen, welche sich auf einem halbkreisförmigen Betonsockel befinden. Aus ihnen wurde ein Mosaik gefertigt, welches u. a. die Tierkreiszeichen der Monate, die Abbildung der Erdkugel und ein Porträt des Astronomen Johannes Kepler zeigt.

Bereits während der Bauphase entstanden die ersten Mängel an der Sonnenuhr. Um einen Baufehler auszugleichen, musste der Zeiger der Sonnenuhr auf den Polarstern ausgerichtet werden. Die Sternzeichen sind ebenfalls falsch angeordnet, zudem fehlt ein Sternzeichen. Weiterhin ist die in der Mitte dargestellte Person nicht Nicolaus Copernicus, sondern Johannes Kepler. Diese Fakten übermittelte Adolf Branke bereits 2015 an den Kulturbeirat, woraufhin dieser die Bezeichnung als Kunstwerk für die Sonnenuhr mehrheitlich anzweifelte.

Sechs Jahre später stellt der Kunst und Kulturbeirat erneut die Frage an alle Bürgerinnen und Bürger und lies die Stadtverwaltung Guben ein Restaurierungskonzept für die Sonnenuhr entwickeln. Mit Kostenstand zum Februar 2021 belaufen sich die Kosten für eine Restaurierung auf ca. 25.000 €. Nun liegt es an den Gubener Bürgerinnen und Bürgern, ihre Meinungen zur Zukunft der Sonnenuhr in der Obersprucke mitzuteilen.

Die Auffassungen können Herrn Horst Wetzel, Sprecher des Kunst- und Kulturbeirats, telefonisch unter 03561 2780 oder per E-Mail an howetzel@t-online.de mitgeteilt werden.

Hintergrund:
Der Künstler Dieter Dressler wurde 1932 in Dresden geboren. Er studierte an der Hochschule für bildende Künste in Dresden sowie als Meisterschüler an der Akademie der Künste in Berlin. Später war er als freischaffender Künstler tätig. 1986 wurde Dressler aus der DDR ausgebürgert und zog nach Bayern. Er starb 2011 in Folge einer Krankheit in Bad Reichenhall. Viele seiner Kunstwerke sind bedeutende Bestandteile von Museen in Deutschland.
Quellen: https://www.dressler-atelier.de/dieter-dressler/vita-dieter-dressler, Neiße Echo 23/2015 vom 20.11.2015

Quelle & Foto: Stadt Guben

1 Antwort
  1. Diana Domesle sagte:

    Ich fand die Sonnenuhr immer toll. Ich bin damals in der Copernicus-Schule eingeschult worden und fand es schon furchtbar, dass sie abgerissen werden musste und sich keine andere Nutzungsmöglichkeit fand. Die Uhr sollte unbedingt erhalten bleiben, auch wenn vllt. nicht alle Fakten stimmen. Sie funktioniert doch und zeigt annähernd die richtige Zeit. Und darum geht es doch: den Kindern von heute zu zeigen, wie man ohne Handy oder Armbanduhr die ungefähre Tageszeit ablesen kann. Wo gibt es denn heute noch Sonnenuhren? Mein Sohn war jedenfalls sehr interessiert, als ich sie ihm einmal zeigt.

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