Guben war Anfang des 20. Jahrhundert Mittelpunkt eines Obstanbaugebietes. Schon im Jahre 1880 wurden 121 Apfelsorten durch den damaligen Gartenbauverein verzeichnet.

Die typisch einheimische Züchtung “Gubener Warraschke” entstand Ende des 19. Jahrhunderts. Gepflückt wird dieser Apfel mittelspät im Oktober und kann bis Mai gelagert und genossen werden. Aufgrund der geologischen Beschaffenheit der Lausitz, ist der Apfel eine sehr resistente Sorte und breit anbaufähig. Als Universalapfel anwendbar, schmeckt er saftig und vorwiegend süß. Noch heute ist der Gubener Warraschke in den lokalen Kleingärten zu finden und dank der Pflege engagierter Pomologen, ist der Warraschke Apfelbaum in den örtlichen Gartenbaubetriebe als Setzling käuflich zu erwerben.

Noch heute werden die Äpfel, die nicht als Tafelobst geeignet sind, zur Obstweinbereitung verwendet. In der historischen Apfelmostanlage im Gubener Ortsteil Kaltenborn werden in den Monaten September bis November Äpfel gepresst, denn nur die späten vollreifen Früchte eignen sich zum süßen und aromatischen Apfelwein.