Die Kirche zu Pinnow

Die Kirche zu Pinnow

Die Kirche zu Pinnow

Offene Kirche: Schlüssel bei Fam. Kunschke, Dorfmitte 4, Tel. 035691/4108

Bereits 1604 stand in Pinnow eine Lehmfachwerkkirche, eine Tochterkirche von Grano. Fast 300 Jahre bot sie den Christen Raum für Besinnung und Andacht, bis sich die Kirchengemeinde schließlich 1899 aufgrund des desolaten Zustands für einen Neubau entschied. 1909, zehn Jahre später, konnte er in Angriff genommen werden. Nach dem Entwurf von Baurat Büttner aus Berlin-Steglitz und F. Hoßfeldt sowie den Bauzeichnungen von Baurat Erdmann aus Guben entstand die heutige Pinnower Dorfkirche. Die Kosten beliefen sich auf 41.792,98 Reichsmark. Allerdings übernahm der Patron von Schulenburg in Lieberose einen Anteil in Höhe von 24.137,33 Reichsmark, so dass der Evangelische Kirchenrat nur noch 6.800 Reichsmark beisteuern musste. Die Einweihung der neuen Kirche fand 1910 statt.

Für den Erhalt der Kirche wurde in den Folgejahren noch einiges getan. So wurde 1968 das Turmdach und 1978 das Kirchendach umgedeckt. Die Erneuerung der Turmuhr erfolgte 1979.

An der Nordseite der Kirche findet man eine Gedenkplatte, auf der 1604, der Bau der ersten Kirche, und 1909, der Bau der heutigen Kirche, vermerkt ist.

Die Kirche zu Pinnow

Die Kirche zu Pinnow

Nachweislich gab es in Pinnow fünf Glocken Vier davon stammen aus dem 20. Jahrhundert. Sie wurden von der Firma M. & O. Ohlsson, Mecklenburg-Schwerin’sche Hochglockengießerei in Lübeck 1900 bzw. 1920 gegossen. Drei Glocken mussten dem Krieg geopfert werden. Die verbliebene vierte trägt die Inschrift: „Der Herr ist gütig / und eine Feste zur Zeit der Not / und kennt die, so auf ihn trauen./ Nah. 7. Sie wird mit einem Fußpedal betrieben, das mit dem Läuteseil verbunden ist. Die älteste Glocke ist rund 200 Jahre alt und mit großer Wahrscheinlichkeit in der einst so renommierten Eisenhütte in Peitz gegossen. An der Glocke befand sich ein mit der Kirchenuhr gekoppeltes Schlagwerk.

Die Orgel (1919) stammt aus der Werkstatt des Orgelbauers W. Sauer aus Frankfurt/Oder und trägt die Inschrift „Opus 1087“. Seit 1962 wird sie elektrisch betrieben. Nach gut 90 Jahren „Dienst“ fehlt es dem Instrument nun an einer Generalüberprüfung und auch ein Stimmen wäre dringend erforderlich. Zwei fehlende Register müssten erneuert werden. Im Dezember 2001 begann die Gemeinde deshalb mit einer Spendenaktion für die Pinnower Orgel und hofft bald den nötigen Betrag zusammen getragen zu haben.

Eifrig traten die Pinnower für das Sorbentum ein. Schon 1663 musste sich der Besitzer von Grano als Kollator auch der Pinnower Filialkirche ausdrücklich verpflichten, dass alljährlich acht Predigten in sorbischer Sprache zu halten sind.

Doreen Lehmann/Renate Kulick-Aldag