Der Ausgangspunkt der Radtour ist Guben. Die Stadt wurde auch „die Perle der Niederlausitz“ genannt.
Guben hat eine interessante Altstadt, bei deren Anblick man den Glanz vergangener Tage erahnen kann. Das ehemalige Zentrum ist im heute polnischen Gubin zu besichtigen (Reisepass nicht vergessen). Der Grenzübergang befindet sich im ehemaligen Stadtkern. Sehenswert auf deutscher Seite sind die Kirche des Guten Hirten und die Klosterkirche, in der auch faszinierende Konzerte stattfinden. Die beiden Museen, das Technische Museum der Hutindustrie und die „Sprucker Mühle“ verdeutlichen das alte traditionelle Gu-bener Handwerk.
Im Hutmuseum wird die Geschichte Gubens als ehemalige Hutmetropole (Gubener Tuche, Gubener Hüte, weltbekannt durch ihre Güte) sehr anschaulich dargestellt. Das Museum in der 1368 erbauten Sprucker Mühle zeigt Näheres über die Geschichte der Stadt.
Start der Radtour ist unweit der Neißebrücke an der Kursächsischen Postmeilensäule. Sie wurde 1883 erbaut und diente Reisenden bis ins Jahr 1938 als Orientierungspunkt. Nach ihrem Verschwinden aus nicht bekannten Gründen wurde 1989 eine Rekonstruktion nahe dem ursprünglichen Standort errichtet.
Von hier aus geht es direkt weiter auf dem Oder-Neiße-Radweg über die Gubiner Straße auf den Neißedamm. Dieser Radwanderweg führt auf bequeme Weise am Industriegebiet Forster Straße, an Schlagsdorf und am neuen Grenzübergang nach Polen vorbei und schließlich nach Klein Gastrose und Groß Gastrose. Am Groß Gastroser Ortseingang befindet sich ein massives Steinkreuz, auch das mittelalterliche Sühnekreuz genannt.
Von hier aus ist es nur noch ein kurzer Weg durch Albertinenaue nach Grießen, wo sich unter anderem seit 1929 ein Wasserkraftwerk an einem Seitenarm der Neiße befindet. Dieses technische Denkmal wurde von 1927-1929 erbaut und 1945 infolge des 2. Weltkriegs zerstört, doch noch im selben Jahr konnten alle Kriegsschäden beseitigt und das Werk wieder ans Netz geschälten werden. Nachdem es in den 60er Jahren stillgelegt wurde, hat es Anfang der 90er Jahre ein privater Betreiber wieder aufgebaut und in Betrieb genommen. Außerdem gilt die Grießener Wehrkirche als sehr sehenswert. Sie entstand als spätmittelalterlicher Feldsteinbau im 13. Jahrhundert und ist heute eine der ältesten erhalten gebliebenen Steinbauten im Raum Guben. Vom Ort der Wehrkirche fährt man ca. 150 m auf der B112 in Richtung Guben und biegt dann links auf einen gut befahrbaren Feldweg ab. Nach ca. 700 m trifft man auf eine Weggabelung, an der man sich stets links halten sollte, um Jänschwalde zu erreichen. In Jänschwalde angekommen, lohnt sich ein Besuch in der Sorbischen Heimatstube und der Jänschwalder Dorfkirche. Eine ganz besondere Besichtigungstour kann im Braunkohlekraftwerk der VEAG Jänschwalde durchgeführt werden. Dieses Kohlekraftwerk ist das größte Werk seiner Art im gesamten Raum Deutschlands.
Weiter geht es nach Tauer, dabei durchquert man die weitläufigen Lasszins-Wiesen, an deren Rand die 113m hohen Kraftwerkstürme in den Himmel ragen. In Tauer angelangt, sollte der Besucher sich etwas Zeit für eine Besichtigung der örtlichen Kirche und der Bockwindmühle nehmen. Von Tauer aus folgt man dem Radweg ca. 4,5 km in Richtung Großsee bis zu einer Weggabelung Richtung Drewitz. In diesem kleinen Örtchen – 1509 erstmals urkundlich erwähnt -gibt es eine Dorfkirche.
Der Radweg von Drewitz nach Grabko ist eine sehr ebene, gut ausgewiesene Asphaltstrecke, auf der man zum idyllisch gelegenen Pastlingsee gelangt. Angel- und Badeaktivitäten sind an diesem herrlich erfrischenden Gewässer möglich. Rings um den See hat allerdings ein großer Waldbrand Anfang der 90er Jahre seine Spuren hinterlassen. Über Grabko geht es weiter in Richtung Kerkwitz, wo sich ein Soldatenfriedhof und eine kleine Dorfkirche befinden. Von Kerkwitz ist es nur noch ein Katzensprung nach Guben. Jedoch sollte man sich die höchste Erhebung der Kaltenborner Berge, die Kahle Glatze mit 116 m nicht entgehen lassen, da man von dort einen Blick in die hügelige Landschaft hat. Allerdings würde es sich an einem heißen Sommertag lohnen, eine kleine Rast am Deulowitzer See einzulegen, um die vielseitigen Freizeit- und Sportmöglichkeiten zu nutzen. Für den kulinarischen Genuss sorgen die ansässigen Restaurants zum Beispiel mit Kaffee und Gubenera Plinzen. Nach einer erholsamen Pause geht es langsam zum Endspurt über, nur noch eine Zwischenetappe und das Ende der Energie-Tour ist erreicht. Durch Kaltenborn hindurch gefahren, erreicht man schon nach wenigen Minuten den Rand Gubens.