Egelneiße – Guben
In ihrer Geschichte war die Egelneiße kein natürliches Gewässer. Schon im Mittelalter (1449) diente sie als Umflutkanal in der Klostervorstadt, dessen Mauern vor Nässe geschützt werden sollten. In der Gründerzeit stand die industrielle Nutzung der Fabriken im Vordergrund. Noch heute ist die Egelneiße ein wichtiger Hochwasserableiter im Tal der Neiße. Vor dem Beginn der Sanierung des Gewässers war die Egelneiße ökologisch quasi tot. Die Betonplatten in der Sohle und zahlreiche, marode Uferbefestigungen beeinträchtigten den Flusslauf und sein Erscheinungsbild.
Im Gegensatz hierzu stehen die Entwicklungsmöglichkeiten. Gemeinsam mit der Neiße bildet die Egelneiße die „grüne Insel“ Gubens. Ihre Aufwertung trägt zu einer erheblichen Verbesserung der innerstädtischen Aufenthaltsqualität bei.
Im Sinne des ZiS-Programm-Ziels, die Projekte integrativ und nachhaltig auszurichten, berücksichtigt die Projektplanung schon im Rahmen der ersten Entwürfe die zukünftigen Nutzer. Einbezogen werden der Anglerverband, die Kinder der angrenzenden Kindertagesstätte, die Friedenschule sowie Touristen und Besucher. Durch die aktive Mitwirkung der Beteiligten entsteht die Sanierungsplanung der Kita Poetensteig mit neuen Außenanlagen, die Einrichtung des „ökologische Klassenzimmers“ vor der Friedenschule sowie der in das Gewässer hereinragende Anglersteg, parallel zu dem europäischen Radwanderweg „Oder-Neiße“.
Nach vielen Abstimmungen mit den Förderstellen konnte im April 2004 mit dem Vorhaben begonnen werden. Ein halbes Jahr später ist die ökologische Aufwertung der Egelneiße das erste, fertiggestellte ZiS-Projekt.