„Man muss viel gelernt haben, um über das, was man nicht weiß, fragen zu können.“ stellte, der französisch-schweizerische Philosoph, Schriftsteller und Dichter, Jean-Jacques Rousseau fest. Aber nicht nur er.
Auf Nachfrage von acht polnischen Gemeinden aus der Region Turek, Woiwodschaft Großpolen/Wojewodschaft Wielkopolskie, kam am 09. April eine 18 köpfige Delegation in der Bürgermeister, Gemeindevorsteher sowie Vertreter des Braunkohle Tagebaus „Adamów“ vertreten waren, um die Rekultivierungsmaßnahmen in der Lausitz kennenzulernen.
Zwei Tage lang haben die interessierten polnischen Gäste die Möglichkeit gehabt, mit Experten von Vattenfall, dem LMBV, der IBA-Projekte, „excursio“ Bergbautourismus, des Tourismusverbandes Lausitzer Seenland, Vertretern des Landkreises Spree-Neiße und der Stadt Großräschen sowie der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises SPN, der CIT GmbH, in Kontakt zu treten. Ein umfangreiches Programm, bei dem Besichtigungen, Beratungen und Diskussionen stattfanden, hat die beiden Tage vollständig ausgefüllt und die polnischen Gäste fast bis zur Erschöpfung gefordert.
Besonders interessiert waren die Verwaltungsvertreter an Maßnahmen, die im Rahmen der Internationalen Bauausstellung IBA Fürst-Pückler-Land umgesetzt wurden. Die zum Teil atemberaubenden Beispiele der „von unten“ aus der Region entstandenen und erkämpften Landschaften brachten die polnischen Gäste zum Nachdenken und zum Überlegen, was und vor allem wie es in ihrer eigenen Region Turek weitergehen soll.
Die Region Turek ist eine vom Braunkohlebergbau geprägte Region, wo in 8 bis 10 Jahren die Stilllegung des Tagebaus Adamów und des Kraftwerkes vorgesehen ist. Darum laufen dort seit einigen Jahren Planungen und erste Maßnahmen für eine möglichst effiziente, ökologische und attraktive Nachnutzung der Braunkohletagebauflächen.
Der Erfahrungsaustausch und die besuchten Projekte der Rekultivierung in der Lausitz brachten der polnischen Delegation wichtige Anregungen für die weitere Vorbereitung und erfolgreiche Planung der Rekultivierung in der Region Turek. Zugleich brauchen die polnischen Vertreter der Selbstverwaltung kompetente Unterstützung, die sie hier in der Lausitz gefunden haben, wie sie selbst bestätigten.
Das Ergebnis der Studienreise kommt aber nicht nur der polnischen Seite zu Gute. Auch die deutschen Experten und Unterstützer haben die Möglichkeit, gemeinsam mit polnischen Kollegen und im Rahmen eines geplanten und durch EU-Mittel geförderten Projektes ihre Kenntnisse und Erfahrungen in Polen zum Einsatz zu bringen und somit auch das Potential der Lausitz noch bekannter zu machen.
Die Studienreise wurde von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises Spree-Neiße, der CIT GmbH und dem dazu gehörenden Deutsch-Polnischen Eurozentrum, vorbereitet und durchgeführt. Auch alle weiteren Maßnahmen, die mit der Koordinierung der Zusammenarbeit zwischen den polnischen und deutschen Selbstverwaltungen und weiteren Partnern zum Thema Rekultivierung von Braunkohletagebauen zu tun haben, werden von der CIT GmbH weiterhin begleitet und unterstützt.
Estera Lindner-Kuhlmann, Projektleiterin DPE in der CIT GmbH
Quelle: Pressestelle Landkreis Spree-Neiße
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