Ende des letzten Jahres stellte Bürgermeister Fred Mahro gemeinsam mit Dr. Maria Nooke, Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur (LAkD), die neue Informationstafel am Pieck Denkmal vor, die in Zusammenarbeit der beiden Institutionen erarbeitet wurde.
Das Wilhelm-Pieck-Denkmal wurde anlässlich des 100. Geburtstages von Wilhelm-Pieck (1876-1960) im Jahr 1976 eingeweiht. Seit vielen Jahren beschäftigt das Denkmal die regionale und überregionale Öffentlichkeit. Im Mittelpunkt stand dabei zunächst die grundsätzliche Frage, ob das Denkmal aus DDR-Zeiten erhalten und denkmalgerecht saniert werden sollte. Mit der Entscheidung, das Monument nicht abzureißen, sondern zu konservieren, wurde diese Frage vor einigen Jahren entschieden. Offen geblieben war jedoch das mit dem Erhalt einhergehende dringliche Problem einer historisch angemessenen, öffentlichen Kontextualisierung und Einordnung des Denkmals, das schließlich dem ersten Präsidenten der DDR gewidmet war – und es nach wie vor ist.
Die bisherige Informationstafel zum Denkmal leistete diese Aufgabe mit ihrer unkritischen Beschreibung Piecks nicht. Dies hat neben Unverständnis und Irritation auch Kritik hervorgerufen, die an die Aufarbeitungsbeauftragte und den Petitionsausschuss des Landtages Brandenburg herangetragen wurde.
Die überarbeitete Informationstafel enthält eine einordnende Beschreibung zum Denkmal und seiner Geschichte sowie zum Wirken von Wilhelm Pieck. Über einen QR-Code sind auf der Website des Kulturkatasters der Stadt Guben (www.guben-gubin.eu) zusätzliche Informationen zum Denkmal und ein ausführlicher Text zur Biografie von Wilhelm Pieck abrufbar, der von Dr. Peter Ulrich Weiß (LAkD) erstellt worden ist.
Gubener Bürgermeister Fred Mahro: „Wilhelm Pieck war eine umstrittene Figur in der deutschen Geschichte. Als erster Präsident der DDR wird er von einigen als Symbol für die autoritäre und repressive Natur des Regimes angesehen. Das Wilhelm Pieck Denkmal repräsentiert die Erinnerung an eine Zeit, in der politische Freiheit und individuelle Rechte eingeschränkt waren. Es ist wichtig, das Denkmal kontrovers zu betrachten und die verschiedenen Perspektiven auf die Geschichte zu berücksichtigen, um ein ausgewogenes Bild zu erhalten.“
Dr. Maria Nooke, Aufarbeitungsbeauftragte des Landes Brandenburg: „Es ist wichtig, dass sich die Stadt Guben auf den Prozess eingelassen hat, das Wirken und die Rolle von Wilhelm Pieck kritisch in den Blick zu nehmen und das ihm gewidmete Denkmal in den Kontext der Geschichte zu stellen. Die Auseinandersetzung mit dem umstrittenen historischen Erbe aus DDR-Zeiten schärft den Blick für die Bedeutung der errungenen Freiheit, für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, die es zu bewahren gilt.“
Quelle & Foto: Stadt Guben
Sehr bedauerlich, dass die Stadt Guben durch den Erhalt dieses Schandmals den Tätern von damals und den Ewiggestrigen von heute einen Pilgerort auf Kosten des Steuerzahlers gibt. Aber man braucht sich ja nur die Zusammensetzung des Stadtparlamentes einmal gründlicher ansehen…
Schon mal etwas von einer Bürgerbefragung gehört?