Eine kleine Zeitreise in die Niederlausitzer Heimatgeschichte kann am Samstag, 30. April 2022, unternommen werden. Die Kulisse für den 4. DeutschPolnischen Historienmarkt bildet die Alte Färberei am FriedrichWilkePlatz. Von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr können Besucherinnen und Besucher die Vielfalt der Niederlausitzer Geschichte zwischen Mittelalter und DDRZeit beiderseits der Neiße entdecken.

Kommen Sie mit Autoren ins Gespräch, die ihre erlebte Zeitgeschichte bzw. ihre Forschungen als Buch veröffentlichten. Lauschen Sie Vorträgen von Heimatforschern und lassen Sie sich mit Sammlern historischer Gegenstände in ihre Erinnerungen geleiten. Schauen Sie einem Kalligraphen auf die Finger, wenn er kunstvoll Buchstaben und Worte aufs Papier zaubert. Organisiert wird die Veranstaltung vom Fachbereich III der Stadtverwaltung Guben. Der 4. DeutschPolnische Historienmarkt öffnet am Samstag, 30. April 2022, von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr in der
Alten Färberei Guben seine Pforten. Der Eintritt ist frei. Für Imbiss und Getränke ist gesorgt.

Bild:  Einblicke in die Niederlausitzer Heimatgeschichte. © Stadt Guben

Fotograf: Laura Böhme

Am 23. Februar 2022 war es nun endlich so weit! Im zweiten Anlauf konnte im Beisein ehemaliger Hutmacher sowie Hutmacherinnen der VEB Hutwerke Guben und weiteren Gästen aus Politik und Kultur das digitale Zeitzeugenprojekt präsentiert werden. In Form einer Podcast-Produktion zum Thema: „Die 10 Geheimnisse der Gubener Hutherstellung“ wurde das Projekt, welches vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg gefördert ist, der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Hauptakteure des Projektes, Zeitzeuge Joachim Hempel und die Sängerin Kathrin Clara Jantke, in deren Tonstudio die einzelnen Podcast-Folgen produziert und für die Weiterverbreitung
vorbereitet wurden, waren ebenfalls anwesend. Sängerin Kathrin Clara Jantke war über eine Videokonferenz passend zum virtuellen Thema zugeschaltet. Sie und Joachim Hempel berichteten
nach der Einführung zum Projekt durch die Museumsleiterin Heike Rochlitz über ihre Eindrücke bei der Umsetzung der „10 Geheimnisse der Gubener Hutherstellung“.

Beiden Akteuren gilt ein großer Dank. Sie haben dazu beigetragen, dass die Tradition der Gubener Hutmacher auch für die zukünftigen Generationen durch die authentische Schilderung bewahrt wird.
Wir sind stolz darauf, dass das Förderprojekt in dieser Form ein Alleinstellungsmerkmal in Brandenburg hat. Es entstand erstmals ein Podcast zur Hutherstellung in der einstigen VEB Hutwerke Guben, in der alle Fertigungsschritte in Gänze dargestellt sind. Zudem werden Geheimnisse aus den Gubener Hutbetrieben gelüftet, die bisher Außenstehenden vorenthalten waren, z.B. das Haifischhaut bei der Hutherstellung von großer Bedeutung war. Zu finden sind die Podcast-Folgen auf den Onlineplattformen: www.museum-digital, der Deutschen Digitalen Bibliothek, Spotify, YouTube und natürlich auch im Stadt- und Industriemuseum. Alle 10 Folgen können während eines Besuches im Museum über einen QR-Code abgerufen werden. Reinhören lohnt sich!

Zeitzeuge Joachim Hempel bei seinem Vortrag

Quelle & Foto: Stadt Guben

Anfang Oktober 2021 begannen die Bauleistungen für den Ausbau der Ortseinfahrt Schlagsdorf und bereits heute konnte die Verkehrsfreigabe erfolgen. Die Einfahrt zum Ortsteil Schlagsdorf dient ebenfalls als Schulweg für Schülerinnen und Schüler zu der Bushaltestelle „Schlagsdorf“ an der B 112. Bei schlechten Witterungsbedingungen bzw. Dunkelheit konnte eine optimale Verkehrssicherheit für Fußgängerinnen und Fußgänger nicht immer gewährleistet werden. Daher wurde der Bereich den aktuellen Verkehrsbelastungen und Nutzerbedarfen angepasst. Mit dieser Maßnahme ist der grundhafte Ausbau der Ortsteileinfahrt, zwischen der Zufahrt zum Kies- und Steinwerk Boerner und der Auffahrt zur B 112, in Asphaltbauweise sowie ein straßenbegleitender Gehweg realisiert. Neben einem pflasterbefestigten Gehweg befindet sich eine abfallende Böschung, welche zur Absicherung mit einem Geländer versehen wurde.

Die Planungsarbeiten für den Ausbau der Ortseinfahrt leistete die IGF Ingenieurgesellschaft für Wasser- und Abfallwirtschaft Umwelttechnik aus Frankfurt (Oder). Bei der ausführenden Baufirma handelte es sich um die Gubener Umwelt-, Landschafts- und Tiefbaugenossenschaft.

Die Baumaßnahme „Schulwegsicherung“ konnte über einen Fördermittelantrag des Landesamtes für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LEADER) realisiert werden. Hinter dieser Maßnahme stehen Kosten in Höhe von ca. 222.000 Euro, welche anteilig zu 75 % aus der LEADER-Förderung bestehen sowie zu 25 % aus Haushaltsmitteln. LEADER ist ein EU-Förderprogramm, welches die regionale Entwicklung im ländlichen Raum stärkt.

Quelle & Fotos: Stadt Guben

Die Kommission der Eurostadt Guben-Gubin kam am 7. Februar 2022 zur 23. Sitzung in der Alten Färberei in Guben zusammen. Im Fokus des grenzübergreifenden Gremiums standen zwei große Themenfelder, die Bildungssituation in Kindergärten und Schulen auf beiden Seiten der Neiße sowie die Präsentation der Ergebnisse des KPF-Projektes: „Grenzübergreifendes Kooperationszentrum für Wirtschaft und Innovation in der Eurostadt Guben-Gubin – Konzepterstellungsphase“.

Lukas Opitz vom „kollektiv stadtsucht“ präsentierte das KPF-Projekt in dessen Mittelpunkt ein Nutzungskonzept für das seit über 25 Jahren leerstehende Gebäude D steht.
Die unmittelbare Nähe zur Neiße und die zentrumsnahe Lage bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten. Ein Ziel ist es, die Entwicklung der beiden Städte als Ganzes zu begreifen und noch mehr als eine Einheit Guben-Gubin zu agieren. Für das Gebäude D könnte dies bedeuten als grenzübergreifendes Kooperationszentrum in neuem Glanz zu erstrahlen. Das Bauwerk der ehemaligen Tuchfabrik (VEB Gubener Wolle), das letzte monumentale Industriegebäude, bietet eine besondere Ästhetik und ist in seiner Kompaktheit nicht zu übersehen. Alle 6 Stockwerke sind durch eine Skelettbauweise gleich angeordnet und gekrönt von einer beeindruckenden Dachterrasse, welche einen Rundumblick über die gesamte Doppelstadt ermöglicht. Die Bauweise schafft flexible Nutzungsmöglichkeiten, die nach dem Leitbild „Vielfalt, Dialog und Innovation“ in Verbindung mit einer Bürgerumfrage erarbeitet wurden. Büro-, Vereins- oder Kurzzeitwohnräume, welche besonders in der Kombination voneinander partizipieren und so neue Begegnungen schaffen. Angepasst an den Wasser- und Radtourismus entlang der Neiße kommt auch die Nutzung eines Gastronomiebetriebes oder speziell eine Bar auf der Dachterrasse als Nutzungsvariante infrage. Im Rahmen der grenzübergreifenden Kooperation kam es bereits zu zwei konkreten Anfragen für das ehem. Industriegebäude. Aufgrund dieser Anfragen und im Hinblick auf die künftige vielfältige Nutzung dieses Objektes hat die Stadt Guben einen Projektsteckbrief bei der Wirtschaftsregion Lausitz eingereicht, um für die Umsetzung Mittel aus dem Strukturwandel zu akquirieren.

Als zweiten Tagesordnungspunkt präsentierte Midzio-Kaczmarek, Leiterin der Abteilung für Innere Organisation und Bürgerangelegenheiten der Stadt Gubin, die polnische Bildungssituation in Kindergärten und Schulen. In Gubin besuchen 56 Kinder bis zum 3. Lebensjahr die Kinderkrippe, die Kapazitäten sind begrenzt, es gibt meist mehr Anträge als freie Kapazitäten. Die Finanzierung der Kinderkrippen erfolgt durch den städtischen Haushalt (61 %), dem Land (12 %) sowie Elternbeiträgen (27 %). Eine neue Gesetzgebung soll die Elternbeiträge aufheben, diese ist jedoch noch nicht endgültig beschlossen. Die Finanzierung der Kindergärten erfolgt durch den städtischen Haushalt (90 %), dem Land (7 %) sowie Elternbeiträgen (3 %). Die Stadt Gubin ist Träger von 4 Grundschulen und einer weiterführenden Oberschule (Gymnasium), was in Polen ein Sonderfall ist. Die zwei weiteren Oberschulen in Gubin trägt der Landkreis.

Verbesserungspotenzial sieht Midzio-Kaczmarek im Sprachunterricht, aufgrund der fehlenden Lehrkräfte kann nicht in allen Einrichtungen konsequent Deutsch unterrichtet werden. Das Ansehen und die Bezahlung einer polnischen Lehrkraft sind nicht besonders lukrativ. Im Gubiner Gymnasium lernen 87 % der Schülerinnen und Schüler Deutsch, in der Kinderkrippe nur noch 8 %.
Demografisch betrachtet hat die Stadt Gubin eine sinkende Geburtenrate zu beklagen, 2015 waren es noch 159 Kinder, so sind es 2021 nur noch 95 Kinder, ähnlich der deutschen Geburtenzahlen.Trotzdem ist die Auslastung der Kindergärten überschritten, sodass bereits Kindergartenkinder in den Grundschulen betreut werden müssen. Eine weitere Kita könnte die Situation deutlich entlasten.
Anschließend präsentiere Nadine Städter, Fachbereichsleiterin für Schulen/Jugend/Sport/Soziales der Stadtverwaltung Guben, den Aufbau der Kindertagesstätten und Schulen. In Guben gibt es 8 Kindertagesstätten und 3 Horte. Unterschiedlich zu der Gubiner Seite befinden sich alle 11 Einrichtungen in freier Trägerschaft. Ein ergänzendes Angebot bieten zwei Kindertagespflegestellen sowie 3 Eltern-Kind-Gruppen. Mit Stand vom Dezember 2021 sind insgesamt 559 Kinder und davon 83 mit polnischer Herkunft, dessen Wohnsitz sich in Guben befindet, untergebracht. Die Auslastung liegt bei ca. 87 %, bis Schuljahresbeginn ist die Tendenz kontinuierlich steigend. (vgl. 01.06.2021: ca. 95%) Kinder deren Wohnsitz in Gubin liegt können nicht in den Gubener Kitas betreut werden, da es keine Kostenübernahmereglungen zwischen Deutschland und Polen gibt. Im Blick auf die grenzübergreifende Zusammenarbeit stehen viele Kitas mit polnischen Partner-Kitas im Austausch, aufgrund der Corona-Pandemie ist deren Zusammenarbeit jedoch eingeschränkt bzw. kaum möglich.
Im Bereich der Schulbildung können Gubiner Schüler und Schülerinnen lt. BgbSchulG als Gastschüler die Gubener Schulen besuchen. Die Kostenübernahme erfolgt im Rahmen des Gesetzes über den Allgemeinen Finanzausgleich mit Gemeinden in Brandenburg (BbgFAG, § 14 Schullastenausgleich). In der Friedensschule-Grundschule lernen in diesem Schuljahr 13 und in der Europaschule „Marie & Pierre Curie“ 6 Schülerinnen und Schüler mit Wohnsitz in Polen. Auch das Gubener Pestalozzi-Gymnasium, welches sich in Trägerschaft des Landkreises Spree-Neiße befindet, hat seine Daseinsberechtigung durch die polnischen Schülerinnen und Schüler. Die Unterbringung der polnischen Gastschüler des Pestalozzi-Gymnasium ist im Gubiner Internat und wird durch den Landkreis Spree-Neiße finanziert.

In der abschließenden Gesprächsrunde konnte die letzten Fragen zwischen den anwesenden deutschen und polnischen Kommissionmitgliedern geklärt werden.
Ferner beschlossen die Mitglieder die weiteren Sitzungstermine, so wird die gemeinsame Kommission der Eurostadt Guben-Gubin am 16. Mai in Gubin, 26. September in Guben und am 5. Dezember wieder in Gubin tagen.

Hintergrund:
Dem Gremium gehören an, die Bürgermeister der Doppelstadt Guben-Gubin, Bartłomiej Bartczak und Fred Mahro sowie jeweils zehn Stadtverordnete aus jeder der beiden Grenzstädte. Grundlage der Kommissionsbildung war eine gemeinsame Erklärung beider Stadtverordnetenversammlungen zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit, die Anfang Mai 2015 unterschrieben wurde. Darin verpflichteten sich beide Städte, die deutsch-polnische Zusammenarbeit weiter zu intensivieren. Die konstituierende Sitzung erfolgte am 21. September 2015 im Gubener Rathaus. „Grundsätzlich haben unsere Einzelabstimmungen empfehlenden Charakter und müssen in den Stadtparlamenten jeweils noch einmal formal beschlossen werden“, erklären der polnische Kommissionsvorsitzende Krzysztof Zdobylak und der deutsche Kommissionsvorsitzende Thomas Laugks.

Die gemeinsame Kommissionssitzung findet im Rahmen des Projekts „Zwei Rathäuser – eine Eurostadt. 2. Etappe“ statt. Das Projekt wird aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung im Rahmen des Kooperationsprogramms INTERREG V A Brandenburg-Polen 2014-2020 mitfinanziert

„Lesestart 1-2-3“ ist ein bundesweites Programm zur frühen Sprach- und Leseförderung. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und von der Stiftung Lesen durchgeführt.

In drei aufeinander folgenden Jahren erhalten Eltern für ihre Kinder im Alter von einem, zwei und drei Jahren Lesestart-Sets. Die ersten beiden Sets gibt es in teilnehmenden Kinderarztpraxen, das dritte Set u. a. in der Gubener Stadtbibliothek. Zu allen drei Sets gehören ein altersgerechtes Bilderbuch, Informationen für die Eltern mit Alltagstipps zum Vorlesen und Erzählen und eine kleine Stofftasche.

Das neue Lesestart-Set ist ab sofort in der Gubener Stadtbibliothek kostenlos erhältlich.
Es fängt mit Lesen an: Lesen ist die zentrale Voraussetzung für Bildung, beruflichen Erfolg, Integration und zukunftsfähige gesellschaftliche Entwicklung. Alle Sets enthalten ein altersgerechtes Bilderbuch und weiteres Informationsmaterial für Eltern, wie sie das Betrachten von Bilderbüchern, das Vorlesen, Spielen und andere Aktionen in ihren Alltag einbauen können. So fördern sie den Spracherwerb ihrer Kinder. Zudem können sich Eltern laufend über neue Ideen sowie digitale Ausgaben der Lesestart-Bilderbücher auf der Seite www.lese-start.de informieren.

Das Programm „Lesestart 1-2-3“ wird von der Stiftung Lesen durchgeführt und vom Bun-desministerium für Bildung und Forschung gefördert.