Der Umweltverband GRÜNE LIGA und Betroffene früherer Bergbauumsiedlungen fordern den Stop der Planung neuer Braunkohlentagebaue. Sorbische und deutsche Einwohner der Lausitz begehen heute zum 15. Mal den Gedenktag für die abgebaggerten sorbischen Dörfer.

„Als ehemalige Einwohnerin von Klein Lieskow weiß ich, was es heißt, seine Heimat zu verlieren. Nach 136 verschwundenen Orten in der Lausitz muss jetzt damit Schluss sein. Weitere Umsiedlungen wegen Tagebauen darf es in der Lausitz nicht geben.“ sagt die ehemalige Einwohnerin Kathrin Schwella.

„Zur Energiewende gehört ein schrittweiser Ausstieg aus der Braunkohleverstromung. Die Landesregierungen von Brandenburg und Sachsen müssen deshalb die Planverfahren für neue Umsiedlungen einstellen, anstatt weiteren dreitausend Menschen die angestammte Heimat zu nehmen.“ sagt René Schuster von der GRÜNEN LIGA.

Zum Thema „Trauer und Tanz“ findet am heutigen Gedenktag um 17:00 Uhr in der Dorfkirche Atterwasch ein Konzert statt. Eine Gruppe engagierter Konzertmusiker eröffnet damit den Dorfkirchensommer dieses von der Umsiedlung durch einen Vattenfall-Tagebau bedrohten Ortes.

Seit der ersten Bergbauumsiedlung in der Lausitz im Jahr 1924 hatte die Minderheit der Sorben / Wenden besonders stark unter der Zerstörung gewachsener Dorfstrukturen zu leiden. Insgesamt wurden in der Lausitz etwa 30.000 Menschen aus 136 Orten wegen des Braunkohlenabbaus unfreiwillig umgesiedelt. Der Vattenfall-Konzern plant derzeit fünf neue Tagebaue in der Lausitz und will mehr als dreitausend Menschen dafür umsiedeln.

Anlässlich des ersten Jahrestages der Verabschiedung des sogenannten Horno-Gesetzes durch den Brandenburger Landtag war der Gedenktag 1998 in Lacoma bei Cottbus ins Leben gerufen worden.

Quelle: Niederlausitz aktuell

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