Eine langjährige Spendenaktion für die verwaiste Tochter des vor 19 Jahren in Guben ermordeten Asylbewerbers Farid Guendoul ist nun erfolgreich abgeschlossen worden. Der 28-jährige Algerier, der in Deutschland unter dem Namen Omar Ben Noui lebte, war in der Nacht auf den 13. Februar 1999 von ausländerfeindlichen Jugendlichen angegriffen worden und verblutete auf der Flucht vor diesen auf tragische Weise an einem Hauseingang in der Hugo-Jentsch-Straße, wo heute eine Gedenktafel an die rassistische Gewalttat erinnert. Der junge Farid Guendoul hinterließ seine Lebensgefährtin mit dem gemeinsamen, noch ungeborenen Kind.

Der heute 18-jährigen Tochter Dahlia* sind nun kürzlich jahrelang treuhänderisch verwaltete Spendengelder in Höhe von mehreren Tausend Euro in der Neißestadt übergeben worden. Eine bundesweite Spendenaktion engagierter Bürgerinnen und Bürger hatte diese freiwilligen Zuwendungen unmittelbar nach der Tat zusammengetragen, um sie Farid Guendouls Kind später zur Verfügung zu stellen. Die Evangelische Kirchengemeinde Region Guben (EvKiG) übernahm in der Folge die Verantwortung für die Verwaltung dieser Spendengelder. Gemeinsam mit der Stadt Guben begleitete die Kirche die hinterbliebene Mutter und ihre junge Tochter nach 1999 vor Ort in Guben, bis diese später verzogen und der Kontakt abriss. Dem Wunsch der freiwilligen Spenderinnen und Spender entsprechend sollte Farid Guendouls Tochter mit dem 18. Lebensjahr die gesammelten Spendengelder erhalten. „Nach langen und intensiven Suchen gelang es jetzt endlich Dahlias Wohnort ausfindig zu machen und sie hier in Guben zu begrüßen – eine junge Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht“, erklärt die Integrationsbeauftragte der Stadtverwaltung Guben, Regina Bellack. Zusammen mit Anne Brügmann, Beraterin beim Verein Opferperspektive in Potsdam, sowie Pfarrer Dschinu Oh und Gemeindeverwalterin Madlen Werner von der EvKiG hat sie vor wenigen Tagen die Spendenmittel überreicht.

Anschließend besuchten die Akteure mit der Tochter zu einer gemeinsamen Rückbesinnung den Gedenkstein für ihren Vater an der Hugo-Jentsch-Straße. Dahlia zeigte sich von den Erlebnissen in Guben überwältigt: „Ich möchte Danke sagen – all den Menschen, die Mut, Courage und Mitgefühl gezeigt haben und die Spenden für mich gesammelt haben. Es zeigt großen Respekt für die Situation von Menschen, denen etwas Schlimmes widerfahren ist, die man nicht kennt und mit denen man nicht familiär und freundschaftlich verbunden ist. Danke für die Hilfe.“

*Dem Wunsch der Tochter von Farid Guendoul folgend wird zur Wahrung ihrer Privatsphäre auf die Veröffentlichung ihres Nachnamens und derzeitigen Wohnorts verzichtet.

Quelle&Foto:Stadt Guben

3 Kommentare
  1. Tilobert Beispiel sagte:

    Tragische Geschichte, aber ermordet wurde er nicht wirklich!?
    Hoffentlich finden sich auch Spender für die Hinterbliebenen der ermordeten Mädchen durch „Flüchtlinge“ in Deutschland.
    Ob die Opfer auch Gedenktafeln bekommen? Sind das nicht auch fremdenfeindliche Angriffe auf Deutsche?

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  2. Waltraud Möller sagte:

    So viel wie bekannt ist, handelt es sich um einen Unfall mit Todesfolge, da der verletzte „Asylbewerber“ , der unter anderem Namen (Warum eigentlich?) in Deutschland lebte, selbst durch eine Glasscheibe sprang. Auch war nach Zeugenaussagen das Opfer nicht ganz schuldlos, dass man ihm nachstellte. Gewalt ist natürlich nie eine Lösung. Aber dass hier linke Gruppierungen, allen voran die ewig Gestrigen, so etwas instrumentalisieren, ist sehr beschämend! Auch ist wohl solchen Leuten nicht einmal bekannt, welche Tatbestände einen Vorwurf des Mordes rechtfertigen. Kann eigentlich jeder auf diesem Portal seinen geistigen Wortmüll unkontrolliert veröffentlichen?

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