Strukturwandel in der Lausitz. In der am 22.03.2019 abgehaltenen Standortkonferenz, wurden die Entwicklungspotentiale für das Industriegebiet Guben Süd thematisiert. Zu den Teilnehmern zählten Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke, Lausitzbeauftragter Dr. Klaus Freytag, Bürgermeister Fred Mahro, Managing Director der ESS Power GmbH René Kassmann, CEO der Trevira GmbH Klaus Holz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Cottbus Herr Marcus Tolle sowie weitere Vertreter der ansässigen Firmen aus dem Industriegebiet in Guben.
Der Wirtschaftsstandort Guben ist einer der fünf bedeutenden Industriestandorte innerhalb der Wirtschaftsregion Lausitz. Seit 2000 wurde in die Modernisierung der Infrastruktur des gesamten Industriegebietes Guben Süd ein Investitionsvolumen von 29 Mio. EUR investiert. Dazu zählten Abrissarbeiten, der Ausbau der Infrastruktur und Medien, Erschließung neuer Industrieflächen und die Modernisierung der Sicherheitstechnik. In der Folge entstand eine Erweiterung der Produktionskapazitäten bereits ansässiger Unternehmen und Neuansiedlungen. Aktuell zählen zu den drei größten Firmen im Industriegebiet die Trevira GmbH mit rund 600 Beschäftigten, die MEGAFLEX Schaumstoff GmbH mit ca. 400 Beschäftigten und ATT Polymers GmbH mit rund 60 Beschäftigten. Durch den geplanten Kohleausstieg ist ein grundlegender Strukturwandel in der Lausitz notwendig. Dies ist eine gemeinsame Aufgabe vom Bund, den Ländern und der Städte und Gemeinden. Die Stadt Guben plant und realisiert seinen Beitrag zum Strukturwandel im Rahmen von kurzfristigen und langfristigen Pro-jekten. Kurzfristig realisierbar wären z.B. die Erweiterung und Modernisierung des Industriegebietes Guben Süd II mit einer neu erschlossenen Fläche von 32 ha. Zusätzlich ist die Entkoppelung des Abwassernetzes des Industriegebietes vom übrigen Stadtnetz geplant. Mittel und langfristig realisierbar wäre die Schaffung eines Railports (Umschlagplatz Straße – Schiene und umgekehrt), Erweiterung des Industriegebietes Guben Süd III und die Erschlie-ßung des Industriegebietes Nord gemeinsam mit der Gemeinde Schenkendöbern mit einer Fläche bis zu 100 ha. Dies birgt ein Potential von 400 bis 500 neuen Industriearbeitsplätzen für den Wirtschaftsstandort. Ministerpräsident Woidke betonte, dass die Stadt Guben mit ihrem Maßnahmenkonzept gute Voraussetzungen bietet um den Strukturwandel erfolgreich zu gestalten. Ende April soll ein Maßnahmengesetzt durch das Bundeswirtschaftsministeri-um auf den Weg gebraucht werden, welches bereits erste Maßnahmen für den Ausbau des Industriegebietes beinhalten könnte, so Ministerpräsident Woidke. Der CEO der TREVIRA GmbH, Klaus Holz und René Kassmann, als Vertreter der Firma ENERTEC AG bestätigten die guten Standortbedingungen hier in Guben. Die Landesregierung ist insgesamt gut mit den Unternehmen vernetzt und eine gute Zusammenarbeit mit der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) begleitet die Unternehmen.
Momentan liegen mindestens zwei konkrete Ansiedlungsprojekte für das Industriegebiet Guben Süd vor. Außerdem setzen die Unternehmen, allen voran die TREVIRA GmbH und die zur Grupa Azoty gehörende ATT Polymers, verstärkt auf eine Kooperation mit der BTU Cottbus-Senftenberg.
Bereits Anfang April werden vertiefende Gespräche über den Ausbau der Logistik in und für das Industriegebiet im Rahmen einer Konferenz mit deutschen und polnischen Unternehmen in Guben fortgesetzt.
Quelle & Foto: Stadt Guben
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