Die Veranstaltung findet am Samstag, 18. November 2023, um 17:00 Uhr in der Stadtbibliothek Guben statt. Der Eintritt beträgt 10 Euro. Moderiert wird die Veranstaltung von Andreas Ulrich, geboren 1960 in Berlin, studierte er in Leipzig Journalistik und arbeitet seit Jahren als Reporter, Redakteur und Moderator vor allem für das rbb-Fernsehen und für radioeins.

Die 38-jährige Historikerin Katja Hoyer lebt und arbeitet in London, wo sie derzeit mit einem Buch über die jüngere deutsche Geschichte Aufsehen erregt. In „Diesseits der Mauer. Eine neue Geschichte der DDR“ zeigt sie auf erhellende Weise, dass es sich bei der DDR um weit mehr als nur ein graues Land voller hoffnungsloser Existenzen handelte. Ähnlich wie Dirk Oschmann in seinem kürzlich erschienenen Buch „Der Osten: eine westdeutsche Erfindung“, schreibt auch Hoyer aus ostdeutscher Perspektive und macht klar: Die Geschichtsschreibung der DDR wird bis heute vom westlichen Blick dominiert. Oft werde dabei der Fokus auf die Verfehlungen der Diktatur gerichtet und übersehen, dass die meisten der 16 Millionen Einwohner der DDR ein relativ friedliches Leben mit alltäglichen Problemen, Freuden und Sorgen führten. Damit stellt sie das gängige Narrativ von der DDR als Reich der Finsternis infrage. Die heftigen Diskussionen, die um die Historikerin Katja Hoyer und ihre DDR-Betrachtung „Diesseits der Mauer“ entbrannt sind, sagen eher etwas über die deutsche Ostdebatte als über dieses Werk: Das bietet nämlich erstmals einen so umfassenden wie neutralen Blick. Sachlich, fundiert und gründlich recherchiert, bieten die persönlichen Geschichten einzelner Zeitzeugen eingebettet in die geschichtlichen Umstände und Zusammenhänge ein ganzheitliches Verständnis und damit eine wichtige Grundlage zur Verständigung zwischen Ost und West auf Augenhöhe.

Katja Hoyer wurde 1985 in Wilhelm-Pieck-Stadt Guben geboren. Nach dem Geschichtsstudium an der Friedrich-Schiller-Universität Jena ging sie nach England. Dort kommentiert sie u. a. für die BBC, den Telegraph und den Spectator geschichtliche und politische Themen. Heute forscht sie am King’s College London und ist Fellow der Royal Historical Society. Als Kolumnistin der Washington Post schreibt sie regelmäßig über deutsche und europäische Gesellschaft und Politik. Ihr erstes Buch Blood and Iron. The Rise and Fall of the German Empire 1871-1918 wurde von der Kritik gefeiert und war eines der besten Bücher des Jahres 2021 (Financial Times).

Quelle: Stadt Guben

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