„Licht, Kamera, Aktion!“ hieß es im Oktober an mehreren Orten der Doppelstadt Guben-Gubin. Denn seit Montag, 24. Oktober 2016, führte ein 35-köpfiges Team der Filmuniversität Babelsberg Dreharbeiten beiderseits der Neiße durch. Zusammen mit fünf Schauspielern und gut einem Dutzend Gubener Komparsen fand am Samstag, 29. Oktober 2016, das Finale für die Produktion statt – mit Beteiligung der städtischen Feuerwehr und Polizei wurde an einer belebten Gubener Kreuzung eine große Außenszene abgedreht.
„Dann haben wir alle Aufnahmen im Kasten“, sagt Produktionsleiter Johannes Wöpkemeier. Im Ergebnis entsteht der etwa 30-minütige Film „Kosmos Maa“, der das Abschlusswerk der jungen Potsdamer Diplom- und Bachelorstudenten bildet.
Der Filmtitel weist in Richtung Raumfahrt und ist einem estländischen Songtitel entlehnt, der metaphorisch das Verhältnis von Kosmos und Erde (Estnisch „Maa“) beschreibt, erklärt Regisseur Jakob Mäsel. Inhaltlich geht es in dem fiktiven Drama um einen ehemaligen Kosmonauten, der nach vielen Jahren mit schweren Schicksalsschlägen als gebrochener Mann in seine Heimatstadt Guben zurückkehrt. Dort bereitet er, obwohl selbst im Rollstuhl sitzend, drei Kinder mit einem zuweilen skurrilen Kosmonauten-Training auf ihre lang erträumte Reise ins Weltall vor. Es wird geweint und gelacht, sich aber auch einer schwer greifbaren Sehnsucht der heutigen Generation angenähert, beschreibt Regisseur Mäsel. Die Wahl auf die Neißestadt als Drehort fiel, nachdem mehrere Städte entlang der deutsch-polnischen Grenze erfolglos inspiziert wurden: „Die Grenzstadt Guben-Gubin bot uns als Team einfach die passenden Voraussetzungen“. Hauptdrehort war eine Gubiner Turnhalle; als Basisbüro zur Organisation bezogen die Filmstudenten die letzte Oktoberwoche über einen großen Ausstellungsraum der Gubener Stadtverwaltung. Unterkunft sicherten verschiedene Pensionen und Hotels der Neißestadt und Umgebung.
Unterstützt wurde das Projekt von Beginn an auch durch Gubens amtierenden Bürgermeister Fred Mahro und das Gubiner Stadtoberhaupt Bartłomiej Bartczak. Mahro begrüßt die Leidenschaft der jungen Filmemacher: „Der Inhalt des Drehbuchs und die Auswahl des Drehortes unternehmen den bemerkenswerten Versuch, Träume und Realität in den Kontext unserer heutigen Gesellschaft zu stellen – womit auch die Verantwortung der älteren für die jüngere Generation betont wird“.
Finanzielle Unterstützung erhält der Film unter anderem von der in Guben ansässigen Christian-Alexander-Stiftung für Jugendförderung sowie der Gubener Großbäckerei Dreißig und den Stiftungen Meyer-Struckmann, von Hardenberg, Rainer Bickelmann und Tuletorn.
Nach Abschluss der Dreharbeiten erfolgen der Schnitt und die Vertonung des Werkes bis voraussichtlich Februar kommenden Jahres. Anschließend soll „Kosmos Maa“ – dem Willen des Produktionsleiters und Regisseurs nach – auf verschiedenen nationalen und internationalen Filmfestivals präsentiert werden.
Eine Vorführung in Guben-Gubin ist für den Sommer 2017 geplant.
Quelle: Stadt Guben
Fotos: Alexander Ullmann
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