Die Bahnstrecke ist Bestandteil der historischen Relation zwischen Leipzig/Halle über Cottbus nach Poznań (ehemals Posen) und damit einer bedeutenden überregionalen Fernverbindung für den Personen- und Gütertransport. Als solche hat sie nach dem Ende des zweiten Weltkriegs ihre Bedeutung weitgehend verloren. Heute wird über die deutsch-polnische Grenze zwischen Guben und Gubin nur noch gelegentlicher Güterverkehr abgewickelt. Doch im Kontext der europäischen Verkehrswende und der von der EU und den Mitgliedstaaten angestrebten Renaissance des kontinentalen Eisenbahnverkehrs könnten hier bald wieder regelmäßig Personen- und Güterzüge rollen.
Im Ergebnis eines gemeinsamen Arbeitsgesprächs mit dem Landtagsabgeordneten Christian Görke erklärt dazu der Bürgermeister der Stadt Guben, Fred Mahro:
Baustein der europäischen Verkehrswende: Ausbau der Bahnstrecke Cottbus – Guben/Gubin – Poznań zügig vorantreiben
„Die Verkehrsverbindungen sind das Band, das uns in der deutsch-polnischen Grenzregion im Alltag miteinander verbindet. In Zeiten zunehmender Herausforderungen für die internationale Zusammenarbeit, insbesondere beim Klimaschutz, gewinnt die Bahn als Verkehrsmittel wieder an Bedeutung. Guben ist schon heute ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt auch für Fahrgäste und Güter unserer polnischen Nachbarn. Eine Reaktivierung der Bahnverbindung in Richtung Poznań und Zielona Góra würde unzähligen Menschen mehr Mobilität ermöglichen, unsere Region weiter zusammenwachsen lassen und obendrein die Doppelstadt Guben/Gubin als gemeinsamen Wirtschaftsstandort erheblich stärken. Eine Bahnverbindung zwischen den Universitätsstädten Cottbus und Zielona Góra ist zudem längst überfällig.“
Christian Görke, verkehrs- und europapolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Brandenburger Landtag, ergänzt:
„Um der Bahnverbindung Leipzig – Cottbus – Guben/Gubin – Poznań ihre historische Bedeutung als transeuropäische Magistrale zurückzugeben, ist eine Ertüchtigung der vorhandenen Infrastruktur auf polnischer und deutscher Seite erforderlich.
Polen legt ordentlich vor mit dem geplanten Ausbau und der Elektrifizierung zwischen Gubin, Czerwiensk und Zbąszynek. Erste Maßnahmen sollen schon 2022 abgeschlossen sein. Deutschland hinkt hinterher. Zwar sind der Ausbau für 160 km/h zwischen Leipzig, Falkenberg und Cottbus sowie die Elektrifizierung der zwei Kilometer zwischen Guben und der Grenze im Strukturstärkungsgesetz enthalten. Doch für Bundes- und Landesregierung hat das Projekt offenbar keine Priorität. Das muss sich ändern. Denn die Strecke wäre auch eine wichtige Alternative für die überlastete Hauptverkehrstrasse zwischen Frankfurt/Oder und Berlin. Als ersten Schritt schlagen wir vor, dass das Land Brandenburg und die Wojewodschaft Lubuskie kurzfristig eine Regionalzugverbindung zwischen Cottbus und Zielona Góra einrichten.“
Auf dem Foto sind zu sehen (von links): Fred Mahro (Bürgermeister Guben), Krzysztof Zdobylak (Assistent des Bürgermeisters), Katharina Slanina (Landesvorsitzende DIE LINKE Brandenburg), Fritz Viertel (Landesvorsitzender Verkehrsclub Deutschland), Christian Görke (MdL), Matthias Loehr (Kreisvorsitzender DIE LINKE Lausitz).
Quelle: Stadt Guben
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