Der Bevollmächtigte des Landes Brandenburg beim Bund und Beauftragte für Internationale Beziehungen, Staatssekretär Martin Gorholt, ist am Donnerstag, 22. Februar 2018, in Guben und Gubin zu Gast gewesen. Bei einem Arbeitsgespräch im Gubener Rathaus verständigte er sich mit dem amtierenden Bürgermeister Fred Mahro und Gubiner Rathauschef Bartłomiej Bartczak zu verschiedenen Themen der grenzübergreifenden Zusammenarbeit an der Neiße. Seit seinem Besuch zur 775-Jahrfeier der Doppelstadt 2010 habe sich ein Menge in diesem Bereich getan, bilanzierte Staatssekretär Gorholt: „Die Potsdamer Landesregierung ist sich der herausragenden Bedeutung der deutsch-polnischen Beziehung hier in der Region sehr bewusst – und dieser gilt auch mein besonderes Augenmerk“. Schwerpunkte der Beratung waren Investitionen von Unternehmen im Industriegebiet-Süd, das Thema Grenzsicherheit und die aktuelle Situation am Wohnungsmarkt. Die beiden Rathauschefs informierten den Staatssekretär zudem über aktuelle INTERREG VA-Vorhaben, wie die geplante Verzahnung der ÖPNV-Netze Gubens und Gubins, ein Konzept zur grenzüberscheitenden Gesundheitsversorgung am Naemi-Wilke-Stift oder die gemeinsame Wirtschaftsförderung über das interkommunale Projekt „Zwei Rathäuser – eine Eurostadt“. „Ohne Europa ginge vieles hier bei uns in der Grenzregion nicht“, betonte Gubens amtierender Bürgermeister Mahro.
Zwei polnische Delegierte der Woiwodschaft Lubuskie (Lebuser Land) setzten zudem den Diskussionspunkt der grenzüberschreitenden Bahnlinie Cottbus-Guben/Gubin-Zielona Góra mit auf die Tagesordnung des Arbeitsgespräches mit dem Staatssekretär im Gubener Rathaus. So erklärte Slawomir Kotylak, Direktor für Infrastruktur und Verkehr im Marschallamt Lubuskie, dass die Modernisierung der derzeitigen Güterzugstrecke für die Personenbeförderung analysiert wurde und sich aufgrund des hohen Kostenvolumens in zweistelliger Millionenhöhe momentan in einer Warteposition befinde. Alicja Makarska, Vorstandmitglied der Woiwodschaft Lubuskie, erklärte, dass dieses Infrastrukturvorhaben im Interesse beider Länder weiterverfolgt werden sollte. Auch der Chef der Brandenburger Landesvertretung, Martin Gorholt, begrüßte die Absicht: „Wir werden uns diese Zugverbindung vor dem Hintergrund des aktuell diskutierten Landesnahverkehrsplans noch einmal genauer ansehen“. Zudem könnte das Thema ihm zufolge auf dem diesjährigen deutsch-polnischen Bahngipfel eine Rolle spielen.
Im Anschluss an das Treffen in der Stadtverwaltung absolvierte der Staatssekretär eine Stadtrundfahrt mit dem Gubener Baufachbereichsleiter Sven Rogosky sowie Vertretern der Euroregion Spree-Neiße-Bober, Geschäftsführer Carsten Jacob und Andrzej Adamczyk von der Gubiner Geschäftsstelle. Besichtigt wurden unter anderem das gemeinsame Klärwerk der Doppelstadt in Gubin sowie mit INTERREG-Mitteln finanzierte Objekte in der Alten Poststraße oder das noch umzugestaltende Gubener Bahnhofsumfeld. Den Abschluss des Besuchs bildete eine Beratung in der Geschäftsstelle der Euroregion Spree-Neiße-Bober mit dem Landrat des Landkreises Spree-Neiße und Präsidenten der Euroregion, Harald Altekrüger sowie weiteren Vertretern der deutschen und polnischen Euroregionsgeschäftsstelle.
Quelle: Stadt Guben
Das Bild zeigt Fred Mahro, Martin Gorholt, Alicja Makarska, Bartłomiej Bartczak, Carsten Jacob und Andrzej Adamczyk vor dem Gubener Rathaus (v.r.n.l.)
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