Die Bürgerinnen und Bürger Gubens sind aufgerufen, über die weitere Umgestaltung der Neißestadt mitzubestimmen: Die Kernfrage nach dem Leitbild für den fortzusetzenden Stadtumbau soll auf einem öffentlichen Bürgerforum gemeinsam diskutiert werden. „Zusammen mit der Einwohnerschaft wollen wir am 30. August die wichtigsten Herausforderungen für die kommenden Jahre erläutern und die daraus folgenden Handlungsansätze konkret besprechen“, erklärt der amtierende Rathauschef Fred Mahro. Die Gubener sind aufgerufen, sich vor dem Hintergrund der prognostizierten Bevölkerungsentwicklung, dem Wohnungsleer-stand, dem drohenden Fachkräftemangel sowie den Zuzugspotentialen oder Anforderungen an Barrierefreiheit und Klimaschutz Gedanken über den Umbau ihrer „kleiner und älter“ werdenden Stadt zu machen. Zwischen 18 und 20 Uhr sollen in der Alten Färberei die fortzuschreibende Stadtumbaustrategie präsentiert, Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger besprochen und konkrete Umsetzungsvorhaben für die Stadt abgesteckt werden.
Ziel ist es, damit die Fortschreibung der Stadtumbaustrategie 2017-2020 weiter zu entwickeln und die Bürgerschaft für das zu sensibilisieren, was auf die Stadt in den kommenden Jahren zukommt. Die auf dem Forum festgelegten Ergebnisse werden mit in das neue Strategiepapier einfließen, an dem derzeit mit Hochdruck gearbeitet wird. Bereits Anfang Juli 2017 ist der aktuelle Stand zur Fortschreibung der Stadtumbaustrategie im Gubener Wirtschaftsausschuss vorgestellt worden. Ab Ende August wird sich dann auch in den weiteren Fachausschüssen zur Entwurfsfassung verständigt – mit einem Beschluss der Stadtverordneten wird Ende Oktober gerechnet. Aufbauend auf das bereits verabschiedete Integrierte Stadtentwicklungskonzept (INSEK) 2030 stehen folgende Leitlinienpunkte für den Stadtumbau nun zunächst auf dem Bürgerforum zur Diskussion:
- Stadtumbauprozess in Guben konsequent fortsetzen
- Guben als attraktiven Wohnstandort weiterentwickeln
- Klare räumliche Schwerpunkte und Prioritäten zugunsten der innerstädtischen Stadtteile (Altstadt Ost und West) setzen
- Außerhalb der Innenstadt lokale Potenziale für die Stadtteilentwicklung nutzen (Wohnpark Obersprucke zu einem kompakten Stadtteil entwickeln)
- attraktive Wegeverbindungen zwischen den Stadtteilen und nach Gubin schaffen
- anziehende Gestaltung innerstädtischer Grünzüge
- barrierefreie Gestaltung von Stadträumen und Infrastrukturen
- konkrete Beiträge zu Klimaschutz und Klimaanpassung
- Investitionsmaßnahmen auf Nachhaltigkeit prüfen
- Fördermittel akquirieren
Anregungen dazu, sollen die Gubener selbst geben. Die Bandbreite der Diskussion kann folglich vom Rückbau leerstehender Wohnblöcke über die Kapazitätserweiterung von Hortanlagen, dem Ausbau des ÖPNV-Netzes bis hin zur Nachnutzung alter Gewerbebrachen oder Infrastruktur-Investitionen reichen. „Jeder einzelne Bürger ist daher aufgerufen, vorbeizukommen und sich einzubringen“, sagt Projektleiterin Carola Huhold, Fachbereichsleiterin für Stadtentwicklung im Rathaus. Rückfragen können unter (03561) 6871 1600 oder fb6@guben.de an sie gerichtet werden.
Die Stadt Guben lädt herzlich zum Bürgerforum ein und freut sich über viele Ideen und engagierte Diskussionen:
Bürgerforum am Mittwoch, 30. August 2017, von 18 bis 20 Uhr, Alte Färberei an der Gubener Gasstraße. Die Veranstaltung ist öffentlich.
Hintergrund:
Derzeit läuft die Fortschreibung der Stadtumbaustrategie (STUB) 2017-2020 durch die B.B.S.M. Brandenburgische Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung mbH. Bereits im Jahr 2014 hatte die Stadtverordnetenversammlung die Stadtumbaustrategie als Arbeitsgrundlage beschlossen. Diese Strategie ist mittlerweile in die Jahre gekommen – die Rahmenbedingungen haben sich geändert und einige Projekte sind bereits realisiert. So muss Guben mit der weiteren Fortschreibung seine Ziele und Maßnahmen im Stadtumbau an die neuen Anforderungen des nun zusammengeführten Bund-Länder-Programms Stadtumbau Ost und West sowie des für Guben auslaufenden Programms Aktive Stadt- und Ortsteilzentren (ASZ) anpassen. „Letztlich sichert uns die Fortschreibung – neben einem kontinuierlichen und verbindlichen Stadtumbauprozesses – auch die weitere Akquise von dringend benötigten Städtebaufördermitteln zu dessen Umsetzung“, erklärt Fachbereichsleiterin Carola Huhold. Im Herbst 2017 kann frühestens mit einer Verabschiedung des „neuen“ STUB im Stadtparlament gerechnet werden. Dafür werden nun die Weichen gestellt.
Quelle & Foto: Stadt Guben
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